Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
„ooh, I´m dreaming of a white christmas“ – so lautet der Titel eines der bekanntesten amerikanischen Weihnachtslieder. Zu seinen berühmtesten Interpreten zählt der spanische Tenor Placido Domingo, der im nächsten Jahr seinen 75. Geburtstag feiert. Und wer ihn hört, kann bei seiner Interpretation des Liedes eigentlich nur ergriffen sein. Denn man spürt die Leidenschaft dieses Sängers für das, was er tut.Wann lassen wir uns überhaupt noch von etwas „ergreifen“?
Der Alltag ist viel zu schnelllebig und durchrationalisiert. Lieder, wie „I´m dreaming of a white christmas“ erinnern uns an das, was das ganze Jahr über vielleicht in Schach gehalten wurde: Träume, Sehnsüchte und Gefühle. Sie gewinnen besonders in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel an Bedeutung, weil wir uns nicht zuletzt von dieser Zeit erhoffen, einmal Atem holen zu können und zur Besinnung zu kommen.
Wir wünschen uns ehrlichen, wirklichen Kontakt mit uns selbst und mit anderen. Ein Sänger ist ständig in Kontakt mit seinen Gefühlen, sonst könnte er gar nicht interpretieren und seine Zuhörer emotional erreichen. Geht es Ihnen dabei auch manchmal so, dass Sie sich fragen: „ Wie macht er das bloß?“
Das Geheimnis guten Singens ist in der Tat die Atembewegung. Was so einfach klingt, einatmen und ausatmen, in der Bewegung wie das Prinzip von Ebbe und Flut, fällt uns im Alltag schwer. Wir spannen an, wo wir entspannen müssten, um den Atem in natürlichem Fluss zu halten. Oft kommen wir gar nicht bis zur sogenannten Bauchatmung. Und dabei, so könnte man vielleicht sagen, beginnt Gelassenheit im Bauch, also mit der richtigen Atmung. In dieser liegt die Kraft einer Stimme. Sie kann sich mühelos entfalten, ihre Wirkung verströmen und im besten Sinne des Wortes „Stimmung machen“. Möglicherweise ist ein gemeinsames Stimm- und Gesangstraining, eine neue Form des Teamtrainings innerhalb unserer Kommune.
Mein großer Wunsch für uns Alle ist: Lassen wir es nicht nur beim Träumen, sondern möge es uns gelingen, Gelassenheit nicht nur im Beruf, sondern auch in unserem privaten Leben umzusetzen. Uns Allen wünsche ich ein schönes, vielleicht auch weißes, Weihnachtsfest und das Allerbeste für das Jahr 2016, verbunden mit dem besten Dank an alle ehrenamtlich Tätigen für die Zeit und das Engagement, das sie uns schenken.
Hans-Norbert Anspach
Bürgermeister der Ortsgemeinde Hochspeyer